1000 Kilometer Northland
1000 ist eine schöne runde Zahl – da wird es Zeit für ein Fazit zu unserer Northland-Runde…
Was ein bisschen holprig begann, ist eine wunderschöne Gewöhnungzeit auf unseren neuen Fahrrädern geworden. Unser Radreiseführer hat ja nicht gerade empfohlen, mit dem Northland anzufangen und im Nachhinein verstehen wir auch, warum. Durch die unglaublich vielen Hügel und die nur ganz selten vorhandenen ebenen Strecken ist diese Gegend Neuseelands zum Radeln wahnsinnig anstrengend, teilweise zermürbend. Dazu kommt der verrückte Verkehr: als Fahrradfahrer rangiert man in der “Hierarchie der Straße” irgendwo zwischen Feldhasen und Opossum (weit hinter dem Fußgänger und übrigens – ein schiebender Fahrradfahrer bleibt ein Fahrradfahrer!). Es ist nicht selten, dass man aus überholenden Fahrzeugen angepöbelt wird, die LKWs rasen mit 100 km/h und oft weniger als 20 cm Abstand an einem vorbei (bei Gegenwind hört man sie nichtmal kommen) und den Seitenstreifen (falls einer vorhanden ist) teilen wir uns mit zerbrochenen Glasflaschen, Schrauben unterschiedlicher Größe, verlorengegangenen Bremsbelägen und weiteren praktischen Gegenständen. Die Städte im Norden sind meist trostlose Ansammlungen von zum Verkauf stehenden Gebäuden.
Und trotzdem: die Zeit ist zauberhaft. Wir fragen uns schon manchmal (gerade, wenn mal wieder ein nicht endenwollender Anstieg vor uns liegt), warum wir das eigentlich machen. Und dann, wenn wir oben stehen, die wunderschöne Aussicht genießen und wir wissen, dass uns unsere eigenen Muskeln dahin getragen haben oder wir am Abend vor ehrlicher Erschöpfung müde in unserem Zelt liegen – da ist vollkommen klar, warum wir das machen. Weil es eben meistens eine tolle Zeit ist, in der wir viel erleben und viel lernen. Über uns und über andere. Es ist nochmal ein ganz besonderer Teil dieser sehr besonderen Reise.
Noch zwei Dinge, die uns zum Schmunzeln bringen: Kühe und Schafe sind den Anblick von Fahrradfahrern offensichtlich nicht gewohnt. Das bedeutet, dass sie – sobald sie uns erblicken – sofort die Nahrungsaufnahme einstellen, uns anstarren und uns nicht aus den Augen lassen, bis wir aus dem Sichtfeld verschwunden sind. Manchmal steht in dieser Zeit auch der Mund offen. Gleiches Verhalten haben wir übrigens auch bei den neuseeländischen Autofahrern beobachten können. Wir fragen uns nur, wer’s von wem gelernt hat…
Und weiterhin: Abends, wenn wir am Campingplatz eintrudeln, werden wir nicht selten von beliebigen, für uns Fremden aufgeregt begrüßt. Anscheinend kennen sie uns. Auf Nachfrage erzählen sie dann immer, dass sie uns an der Stelle xy gesehen/überholt haben. Ist irgendwie nett…
Für die Südinsel hoffen wir auf angenehme Verkehrsteilnehmer, die viel Rücksicht auf Fahrradfahrer nehmen, auf breite Seitenstreifen, Rückenwind (wenigstens ab und zu, ok?) und weiterhin wunderbare Erlebnisse…
Seid lieb gegrüßt, R+B
Hallo Ihr Zwei.
Da ward Ihr ja ganz schön tapfer auf der Nordinsel. Ihr seid bestimmt fitt ohne Ende.
Viel Spaß auch im Süden.
Freue mich schon auf weitere tolle Bilder und nette Reiseberichte.
Viele Grüße
Heiner
PS. Bei uns hatte es die letzten zwei Wochen bis zu Minus 23 Grad Brrrrrrrrr.
Danke für die tollen Fotos.Kräuselnde Wellen,Wolken und gebogene Bäume und Büsche, da ist Radeln anstrengend. Hut ab,daß Ihr trotzdem
so das wunderschöne Land bereist. Weiter so.
Grüße aus dem tiefverschneiten Bayern, leider
schwer erkältet, sendet Euch Jutta
Endlich seid ihr beide in Neuseeland angekommen und macht die Tour die Ihr vor gut einem Jahr als Ihr noch bei RUAG beschäftigt wart geplant hattet. Auch wenn die ein oder andere Etappe sehr mühsam ist oder wird, ihr werdet immer belohnt. Die Natur in ihrer Vielfältigkeit ist grandios.
Ich freue mich für Euch und würde sehr gerne mit radeln.
Viele liebe Grüße
Günther Börkey
Hallo Ihr 2,
Ihr seid einfach der Hammer! Es ist voll beeindruckend, welche Erfahrungen Ihr machen könnt und was für Einsichten Ihr gewinnt.
Und ich kann Teil haben :-).
Eure Reiseberichte sind beschaulich und bringen mich immer wieder zum Schmunzeln – manchmal möchte ich nicht in Eurer Haut stecken und oft wär ich auch gern da.
Schön, dass es Euch gibt!
Ich wünsche Euch angenehmes Reisen und immer viele Schutzengel zur Seite.
Fühlt Euch gedrückt und ganz lieb gegrüßt von
Simone
PS: Gibt es irgendwann ein Buch?